Was bisher geschah.


Der Titel "Was bisher geschah" passt eigentlich nicht ganz in das, was ich eigentlich damit ausdrücken möchte. Es geht eher darum, was ich bisher erreicht habe. Durch ein passives Leben wird sich niemals etwas ändern - man  muss schon selber dran schrauben, damit es so wird, wie man möchte.

Angefangen hat es an dem Abend des 07. Januars 2014. Wir saßen in einem netten, kleinen Café in Düsseldorf und redeten über Dinge, die wir schaffen wollen und Dinge, die wir bei anderen beneiden. Die typische wir-sind-absolute-Loser-Mentalität kam wieder zum Vorschein, obwohl wir ein tolles Leben führen um das uns viele beneiden würden.

"Ich finde es total cool, wenn jemand morgens vor der Arbeit oder der Uni aufsteht, ins Fitnessstudio geht und sein Workout macht. Das stelle ich mir toll vor. Dann kann der Tag so richtig beginnen und man muss nicht unnötig Zeit darin investieren, wenn man ohnehin schon einen vollgepackten Tag hat. Ich könnte das nicht." Das sagte ich.

Warum eigentlich nicht? Warum könnte ich das nicht? Es ist eine einfache Sache der Willenskraft. Faulheit nimmt Überhand und man schließt kategorisch aus, dass so eine simple Sache im Bereich des Möglichen liegt. Natürlich ist aller Anfang schwer - aber die Leute, die man so beneidet, haben doch schließlich auch irgendwann angefangen.
Und dann wieder dieses "Morgen fange ich damit an." Morgen, morgen, morgen - ich kann's nicht mehr hören! Wenn man nur im Morgen lebt, was passiert dann im Hier und Jetzt?

Die Bedinung kam zu unserem Tisch. Ich hatte vor einen Cupcake zu bestellen, schaute dann aber zu meinem Kaffee und sagte: "Nein, danke. Für mich nichts mehr." Es fing an. Ich fing an.


Ich weiß nicht, warum ausgerechnet in dem Moment. Es gab vorher schon genügend Situationen, die mich dahin hätten bewegen können. Am nächsten Morgen stand ich um 6:15 Uhr auf, sprang unter die Dusche und fuhr in mein Fitnesstudio. Es war dunkel. Ich war stolz. Im Fitnesstudio angekommen, ging ich auf die Waage. Wieso habe ich so lange gewartet? Wie konnte ich es soweit kommen lassen. Es hätten 0,2 kg gefehlt und ich wäre zusammengebrochen. Ich wusste, dass ich viel wog und ich wusste auch, dass ich in den letzten Monaten wieder zugenommen hatte. Eigentlich hätte es mich nicht überraschen sollen, aber das tat es. Ich hatte das Gefühl im allerletzten Moment die Kurve gekriegt zu haben. Ich ging trainieren. Ausdauer- und Krafttraining. Beides ist sehr wichtig. Zur Belohnung holte mich mein Freund um 9:00 Uhr ab. Er musste warten. Wir fuhren nach Hause und frühstückten frische Brötchen. Ich notierte mir die Kalorien und ging in die Bibliothek um zu lernen. Er ging arbeiten. Der Grundstein war gelegt. Das Training war zwar anstrengend, hat aber Spaß bereitet und das befriedigende Gefühl danach ist unersetzbar.

Ich machte weiter. Ich ging häufig trainieren. Ich zählte die Kalorien. Bisher waren es immer etwas unter 1000 am Tag. Manchmal auch 1500, aber sehr selten. Das schlechte Gewissen war zu groß gewesen um um es öfter zu machen. Man sollte vielleicht wissen, dass es nicht das erste Mal ist, dass ich abnehme. Es gab auch Zeiten in denen ich um die 300 kcal/Tag gegessen habe. In denen ich Abführmittel genommen habe. In denen ich gekotzt habe. Das was davon übrig geblieben ist, ist das schlechte Gewissen. Ich habe kein normales Verhältnis zum Essen. Ich muss immer lange überlegen, bevor ich etwas esse. Spontan ist für mich sehr schwierig. Nicht nur beim Essen. Im Moment habe ich ein sehr geregeltes Essverhalten. Ich trinke morgens meinen Kaffee mit einem 7,5 g-Becherchen leichte Kaffee-Sahne (7 kcal) und 1/2 TL Zucker (8 kcal). Immer. Mittags geht es dann zur Mensa. Dort gibt es relativ abwechlungsreiches Essen. Man sollte erwähnen, dass wir eine wirklich gute Mensa haben und nicht irgendeine blöde, schmutzige Kantine. Aber falls mir das doch zu viele Kalorien hat, haben wir auch eine große Salattheke. Ich finde immer etwas. Ich muss zugeben, dass es am Anfang ziemlich schwierig war nicht wieder in das 300 kcal-Muster zu verfallen. Aber ich habe mich mal umgeschaut: Auch dünne Menschen haben die Portionen gegessen, die ich auch aß. Abends gibt es dann ein belegtes Brot. Ich benutze WeightWatchers-Margarine. Wenn ich zwischendurch eine kleine Heißhungerattacke habe, trinke ich einen warmen Kakao. Entweder den vom Uno (Café auf dem Campus), der 190 kcal hat oder den von meiner Tassimo, der 59 kcal hat. Kommt auf's Mittag an. Im Grunde erlaube ich mir alles. Nur in Maßen. Spontan unterwegs was kaufen, erlaube ich mir nicht - muss ja auch nicht sein. Und ich habe keine Süßigkeiten zu Hause. Ich traue mir nicht. Noch nicht. Ich trainiere so 3 Mal die Woche. Anfangs war es 6-7 Mal.

Bisher erreicht: -10,2 kg in 2 Monaten.